Workshop „Otherness und Archäologie? Disziplinäre Perspektiven und ihre Schnittstellen“ im Zuge gemeinsamer Forschungen des ZBSA und des LEIZA
Im Zuge der zukünftigen Erweiterung des Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz um das Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA) in Schleswig ab 2024 wurden an beiden Institutionen bereits in den letzten zwei Jahren gemeinsame Forschungsfragen und -programme konzipiert. Diese münden schon jetzt in engen Kooperationen und wissenschaftlicher Zusammenarbeit, so fand vom 19. bis 20. Januar 2023 im Leibniz-Zentrum für Archäologie, Mainz, ein gemeinsamer Workshop zum Thema „Otherness und Archäologie? Disziplinäre Perspektiven und ihre Schnittstellen“ statt, organisiert vom ZBSA (Dr. Nina Lau, Dr. Andreas Rau) und dem LEIZA (Dr. Holger Baitinger, Dr. Jörg Drauschke, Dr. Stefan Schreiber).
Hintergrund des Workshops ist eine sich mit „Otherness“ und „Konstruktion von Differenz“ befassende Arbeitsgruppe von Archäolog*innen des LEIZA und des ZBSA, die sich mittelfristig mit Fragen nach Konstruktionen von „Anderen“, Fremden und Fremdheit, aber auch mit verschiedenen Aspekten von Mensch-Tier-Beziehungen befassen, auf die archäologische Quellen mögliche Hinweise geben können. Ziel ist es, anhand archäologischen Quellenmaterials soziale Prozesse zu identifizieren, die durch den Umgang unterschiedlich strukturierter Individuen/Gruppen innerhalb sozialer Gefüge und der Begegnung mit verschiedenen Entitäten außerhalb der Gemeinschaften ausgelöst werden.
Zu dem Workshop waren Wissenschaftler*innen verschiedener Fachgebiete (Alte Geschichte, Soziologie, Klassische Archäologie, Alt-Amerikanistik) eingeladen, auch unter Einbeziehung aktueller politischer, sozialer und psychologischer Diskurse hinsichtlich Inklusion und Exklusion, Integration und Gleichbehandlung sowie besonders auch zur Konstruktion von Differenz und somit zum Thema „Otherness“ zu diskutieren. Ziel des Workshops war eine methodisch-theoretische Reflexion und fächerübergreifende Diskussion der unterschiedlichen, dem Begriff „Otherness“ zugrundeliegenden Konzepte und Definitionen und die Frage, in wie weit diese Diskussionen auch auf Basis archäologischen Fundmaterials und archäologischer Befunde geführt werden können.
Foto: Teilnehmer des Workshops.