Oktober 2021

Flachhügelgräber der frühen Eisenzeit und eine Geschichte über eine gemeinsame dänisch-deutsche Kulturgeschichte

Dr. Helene Agerskov Rose

Ausgrabung des Flachhügel-gräberfelds Hammelev 2006 (Foto: Museum Sønderjylland).
Abb. 2: Ausgrabung des Flachhügel-gräberfelds Hammelev 2006 (Foto: Museum Sønderjylland).
Bestattung auf einem Flachhügelgräberfeld (Foto: Jette Jørgensen/Sydvestjyske Museer).
Abb. 1: Bestattung auf einem Flachhügelgräberfeld (Foto: Jette Jørgensen/Sydvestjyske Museer).

In Dänemark und Norddeutschland war das Flachhügelgrab in der frühen Eisenzeit vor ca. 2.500 Jahren die dominierende Form der Bestattung. Die Toten wurden unter freiem Himmel eingeäschert. Sobald das Feuer erloschen war, wurden die Überreste eingesammelt und in einer Urne verwahrt. Die Urne wurde in einem kleinen flachen Erdhügel bestattet, was dem archäologischen Phänomen seinen Namen gegeben hat (Abb.1). Wissenschaftler haben während der letzten hundert Jahre innerhalb des Grenzgebiets tausende von Gräbern ausgegraben (Abb.2).

Aarupgaard zwischen Gram und Ribe in Südjütland war eines der größten Flachhügelgräberfelder. Mehr als 1300 Menschen wurden hier begraben. Die Urnengräber hat wenige Beigaben, aber ein Grab enthält ein schönes Gefäß in Form eines rundlichen Vogels, vielleicht ein Rebhuhn (Abb.3). Der Forschungsfokus war jedoch immer auf nationale Themen gerichtet, das heißt die deutschen und dänischen Archäolog:innen haben jeweils ihr eigenes Material untersucht. Das neue Projekt URNFIELD soll dies ändern.

Kleines Gefäß in Form eines rundlichen Vogels aus dem Flachhügelgräberfeld Aarupgaard (Foto: Museum Sønderjylland).
Abb. 3: Kleines Gefäß in Form eines rundlichen Vogels aus dem Flachhügelgräberfeld Aarupgaard (Foto: Museum Sønderjylland).

URNFIELD ist ein Netzwerksprojekt zwischen dem ZBSA und dem Museum Sønderjylland und wird von Interreg Deutschland-Danmark mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Das Hauptziel des Projekts ist die Förderung der kulturellen Integration innerhalb des deutsch-dänischen Grenzgebiets. Außerdem soll ein grenzüberschreitendes Forschungsnetzwerk aufgebaut werden, das die Grundlage für weitere Projekte bildet.

Die archäologischen Befunde sind einzigartig und sollen unter Einbeziehung von naturwissenschaftlichen Methoden und durch interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Erkenntnisse über die Gesellschaft der Eisenzeit liefern. Zum Beispiel können Analysen des Leichenbrandes Aufschluss über Geschlecht, Alter und Krankheiten der Verstorbenen liefern oder darüber, wie mobil die Menschen gewesen sind – was durch den Strontiumgehalt ihrer Knochen erforscht werden kann.

 

Möchten Sie gerne mehr über das gemeinsame Kulturerbe in Südjütland und Schleswig-Holstein während der Eisenzeit erfahren? Dann halten Sie sich auf dem Laufenden und folgen Sie URNFIELD in den sozialen Medien.

Twitter
Instagram
Projekt auf der ZBSA Homepage

Logo URNFIELD

URNFIELD wird gefördert durch Interreg Deutschland-Danmark mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Erfahren Sie mehr über Interreg Deutschland-Danmark unter www.interreg5a.eu