Sechzehn Quadratmeter – Neue Einblicke in Birkas Hafen als Tor zur Welt
Die neu erschienene Publikation „Birka’s Black Earth Harbour. Archaeological Investigations 2015-2016“ berichtet über die Ergebnisse der Nachgrabung im Bereich einer sogenannten Steinkiste, die bereits 1969 und 1970/71 als Landfeste einer ansonsten hölzernen Landebrücke untersucht wurde (Ambrosiani et al. 1977). Vor dem Hintergrund der Untersuchungen im Hafen von Haithabu (Kalmring 2010) zielte die Grabung darauf ab, weitere Erkenntnisse über die Dimensionen des dem See zugewandten Holzstegs und seine nähere Datierung zu gewinnen. Ausgangspunkt der Studie ist eine kritische Überprüfung der Grabungsergebnisse der Altgrabung von 1970/71. Die aktuelle Untersuchung der nur 4 x 4 Quadratmeter großen Hauptfläche hat neben neuen, strukturellen Erkenntnissen über 3.000 Fundeinheiten mit fast 9.000 Fundobjekten ergeben. Der reiche Fundkomplex von etwa 140 Perlen erlaubte hierbei eine feinstratigraphische Analyse der Hafenentwicklung. Besonders erwähnenswert ist auch die Entdeckung des sogenannten Birka-Drachens, dessen Gussform Ende des 19. Jahrhunderts angetroffen wurde. Dank der Erweiterung des Suchschnittes von 1969 können zudem nun die Ergebnisse der alten terrestrischen Ausgrabungen im verlandeten Hafenbecken der Schwarzen Erde mit den modernen Tauchuntersuchungen im heutigen Flachwasserbereich synchronisiert werden. Die Ausgrabungen wurden in Zusammenarbeit zwischen dem Archäologischen Forschungslabor der Universität Stockholm und dem ZBSA durchgeführt.
Kalmring et al. 2021: S. Kalmring, L. Holmquist & A. Wendt, Birka’s Black Earth Harbour. Archaeological Investigations 2015–2016. Uppland, Adelsö Parish, Björkö, L2017:1568, RAÄ 119:1. Theses and Papers in Archaeology B:16 (Stockholm 2021).
ISSN 1102-1195
ISBN 978-91-89338-23-4
Open Access-Download über das schwedische Digitale Wissenschaftliche Archiv (DiVA)
Ankündigung Archäologisches Forschungslabor Universität Stockholm