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Fernsehbeitrag zur Burgwallforschung im Akademieprojekt im Kaliningrader Lokalfernsehen

Im Rahmen des Akademieprojektes „Forschungskontinuität und Kontinuitätsforschung“ untersucht Timo Ibsen seit mehreren Jahren Burgwälle im Kaliningrader Gebiet, das als Teil des ehemaligen Ostpreußens heute zu Russland gehört. Die insgesamt etwa 450 Burgwälle Ostpreußens, gebaut aus Holz, Erde und Steinen, wurden neben weiteren diskutierten Funktionen wohl vor allem als Verteidigungsanlagen genutzt. Wann und wer diese beeindruckenden Anlagen mit den teilweise 8 m hohen Wällen bei einem Durchmesser von 50–100 m erbaut hat, ist eine der dringendsten Fragen der Burgwallforschung in der Region. Aufgrund ihrer Größe sind reguläre Ausgrabungen zeitaufwendig und kostenintensiv und liefern zusätzlich wenig datierbares Fundmaterial. Hier setzen die Burgwallforschungen von Timo Ibsen an: durch Reihen von Bohrungen mit einem geologischen Bohrgerät , die jeweils im Abstand von 1 m über den gesamten Wall bis zum natürlichen Boden abgetieft werden, lassen sich Profile mit den darin enthaltenen Bauphasen rekonstruieren und gleichzeitig Probenmaterial für naturwissenschaftliche Datierungen gewinnen. Pro Burgwall werden 15–20 Holzkohleproben über Radio-Karbon-Datierungen zeitlich eingeordnet. Das Ergebnis ist überraschend: viele der Anlagen scheinen bereits in der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit und nicht – wie meist angenommen – erst im 7. Jahrhundert erbaut worden zu sein. Der kurze Filmbeitrag in russischer Sprache begleitet das Team um Timo Ibsen bei den Bohrungen am Burgwall Partheinen, der in den Schriftquellen bei Peter von Dusburg im Jahr 1239 als prussischer Burgwall bei der Belagerung des vom Deutschen Orden eroberten Burgwalls Balga erwähnt wird. Vielleicht aber hat auch er ältere Wurzeln.

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