SFB 1266, TransformationsDimensionen

Der SFB 1266 „TransformationsDimensionen – Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen in Prähistorischen und Archaischen Gesellschaften“ erforscht aus diachroner Perspektive Transformationsprozesse unterschiedlich strukturierter Gesellschaften und Umweltbedingungen zwischen 15.000 und 1 v. Chr. In diesem Zeitraum fanden entscheidende Entwicklungen der Menschheitsgeschichte statt, die vom paläolithischen Basislager am Eisrand zu ersten staatlichen Strukturen wie der ägäischen Polis führten.

Die diesem Prozess innewohnenden Entwicklungsschritte verliefen je nach Zeit und Region völlig unterschiedlich, führten aber letztlich zu wiederholten Transformationen. Als Transformation werden Prozesse definiert, die substantielle und dauerhafte Reorganisationen sozioökonomischer Interaktionsmuster von Mensch und Umwelt bewirkten. Solche Transformationen sind in zeitlich, räumlich und sozial unterschiedlichen Dimensionen fassbar. Dementsprechend werden im SFB hochqualitative archäologische und paläoökologische Archive untersucht, die sich in unterschiedlichen Landschaften unter verschiedenen sozialen Konstellationen finden, zwischen Mittelmeer und Nordsee in der steinzeitlichen Jagdstation und der antiken Stadt. Um die sozial-ökologische Dimension von Transformationen zu erfassen und zu interpretieren, werden Kombinationen aus archäologischen und paläoökologischen Methoden angewendet und stetig weiterentwickelt.

Das Verbundprojekt vereint Forschungen am ZBSA mit transdisziplinär organisierten Forschungstätigkeiten an acht Instituten der CAU Kiel (Geographie, Geowissenschaften, Klinische Molekularbiologie, Ökosystemforschung, Informatik, Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Philosophie), der Johanna-Mestorf-Akademie sowie dem Museum für Archäologie Schloss Gottorf.