Nydam Mose – Waffenausrüstungen
Dr. Andreas Rau
Grabungen 1989–1999
Der Fundplatz Nydam in Süddänemark zählt, nicht zuletzt wegen des überlieferten Nydambootes, zu den prominentesten Orten mittel- und nordeuropäischer Frühgeschichtsforschung. Im Rahmen von Opferhandlungen wurden hier in der Zeit zwischen 250–480 n. Chr. größere Mengen von Heeresausrüstungen deponiert, die als Kriegsbeute im Zusammenhang mit kriegerischen Konflikten zwischen politisch-sozialen Einheiten gedeutet werden.
In den Grabungskampagnen des Dänischen Nationalmuseums vom Ende des 20. Jahrhunderts sind zahlreiche kulturhistorisch äußerst wichtige Objekte und Befunde der jüngeren römischen Kaiserzeit und der Völkerwanderungszeit dokumentiert worden.
Dabei erlaubt das Fundmaterial aus Nydam durch seine hohe Frequenz an Opferungen (mindestens 6, vermutlich aber 7–8 Niederlegungen) sowie durch die Diversität der Ausrüstungsobjekte einen wesentlichen Zugang zu den ereignisgeschichtlichen und kulturhistorischen Entwicklungssträngen des nördlichen Barbaricums der jüngeren Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit.
Nydam mose – Waffenausrüstungen
Naturgemäß nehmen die Waffenbestandteile in einem Opferplatz mit Heeresausrüstungen einen ganz wesentlichen Platz ein.
Die Neugrabungen in Nydam erbrachten ca. 150 Schwertklingen, ca. 500 Lanzen- und Speerspitzen, etwa 30 vollständige oder fragmentierte hölzerne Schwertscheiden und ca. 60 nahezu vollständig rekonstruierbare Schilde. Ein Teil der Waffen wird im Rahmen des Projektes als Katalog vorgelegt und ausführlich kommentiert.
Themenbereiche
Mensch und Artefakt
Forschungsschwerpunkte
Heeresausrüstungsopfer
Mitarbeiter
Leitung:
Dr. Andreas Rau
In Kooperation mit
Dänisches Nationalmuseum
Projekt „Jernalderen i Nordeuropa – 400 f.Kr.–600 e.Kr.“