Evolution generationsübergreifenden Wissenstransfers in späten Jäger und Sammler und frühen Bauerngesellschaften

Das Projekt erforscht Fragen des generationsübergreifenden Wissenstransfers in prähistorischen schriftlosen Gesellschaften zwischen Nordeuropa und dem Nahen Osten.

Wissenstransfer ist grundlegend für das Risikomanagement und damit dem Überleben einer Gruppe als auch einzelner Individuen. Allgemein werden Wissen und Erfahrung im Sinne von aktiven und passiven Wechselwirkungen übermittelt und empfangen. Da der Austausch von Wissen auf einer intentionellen als auch einer impliziten Ebene geschieht, gibt es viele unterschiedliche Methoden und Techniken des Lehrens und Lernens sowie des Beobachtens die ethnologisch beschrieben wurden.

Figure 1: A typical or a-typical learning situation during the Upper Palaeolithic?
Figure 1: Eine typische oder atypische Lernsituation während des Jungpaläolithikums?

Dieses Projekt zielt insbesondere auf die Beziehungen zwischen explizitem und implizitem Wissen zu erforschen. Darüber hinaus soll besonderes Augenmerk auf die Voraussetzungen für Wissenstransfer und seine Struktur gelegt werden. Diese Fragen sollen durch moderne Materialstudien im Bereich der kognitiven Archäologie (z.B., chaîne und schéma opératoire Studien) angegangen werden. Neben der bereits teilweise publizierten Fallstudie der Geweihbearbeitung in der jungpaläolithischen Hamburger Kultur in Norddeutschland, sollen weitere diachrone (Mesolithikum, Neolithikum) Inventare auf den Nachweis von Lernen hin beleuchtet werden. Schlussendlich sollen insbesondere die Unterschiede im generationsübergreifenden Wissenstransfer zeitübergreifend und übergesellschaftlich vorgestellt werden, wobei die späten Jäger und Sammler Gesellschaften den frühen Bauern gegenübergestellt werden.

Themenbereiche

Mensch und Gesellschaft

 
 
Forschungsschwerpunkte

Mitarbeiter

Dr. Markus Wild