Chronologie der steinzeitlichen Kultur- und Landschaftsentwicklung im östlichen Baltikum, darin das DFG-Projekt „Riņņukalns“
Dr. Valdis Bērziņš (LVI, Riga), Dr. Harald Lübke, Dr. John Meadows, PD Dr. habil. Ulrich Schmölcke, Dr. Ilga Zagorska (LVI, Riga)
In enger Kooperation mit dem Institut für Lettische Geschichte (Latvijas vēstures institūts – LVI) sollen in einem umwelt- bzw. landschaftsarchäologischen Forschungsansatz exemplarisch in bestimmten Räumen Lettlands die Kultur- und Landschaftsentwicklung vom Spätglazial bis zum beginnenden Subboreal untersucht und mit den aus dem westlichen Ostseegebiet vorliegenden Ergebnissen verglichen werden. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie der prähistorische Mensch seine Umwelt genutzt und sein sozioökonomisches Verhalten an die sich verändernde Landschaft angepasst bzw. diese durch sein Verhalten selbst verändert hat.
Dazu ist in ausgewählten Untersuchungsgebieten zum einen eine möglichst umfassende Aufnahme der bekannten bzw. durch Surveys neu zu erschließenden steinzeitlichen Fundstellen erforderlich, zum anderen müssen die aussagekräftigen Fundstellen mit guten, stratifizierten Erhaltungsbedingungen untersucht werden, um exemplarisch Informationen zu Technologie, Ergologie und Ökonomie der steinzeitlichen Kulturen zu erhalten. In Norddeutschland werden dazu aktuell Forschungsarbeiten im Duvenseer und Satrupholmer Moor durchgeführt, wichtige Ergebnisse hat zudem auch das mittlerweile abgeschlossene interdisziplinäre SINCOS-Projekt geliefert.
In Lettland sind derzeit in enger Abstimmung mit den dortigen Kollegen V. Bērziņš und I. Zagorska zwei Schwerpunktregionen für weitere Forschungsarbeiten vorgesehen:
1. Steinzeit-Siedlungen im Flusstal der Salaca, Distrikt Vidzeme, Nordost-Lettland
Im Mittelpunkt der Forschungen stehen hier vor allem Steinzeit-Siedlungen am Ausfluss des Flusses Salaca aus dem Burtnieksee im nordöstlichen Lettland. Dazu zählt mit der Fundstelle Riņņukalns der einzige bekannte binnenländische Muschelhaufenplatz im östlichen Baltikum, vergleichbar den bekannten „Køkkenmøddinger“-Fundstellen in Dänemark. Forschungsgeschichtlich ist dieser Fundplatz von besonderer Bedeutung, da er einer der ersten im Baltikum entdeckten steinzeitlichen Fundstellen ist.
Dieses gelang in den 1870er Jahren dem deutsch-lettischen Grafen Carl Sievers, einem der Pioniere der archäologischen Forschung Lettlands. Da Sievers bei der Bewertung dieser Fundstelle aber erheblichen Widerspruch durch den damals im Baltikum führenden Geschichtsforscher Prof. C. Grewingk, Univ. Dorpat (Tartu), erfahren hatte, lud er 1877 Rudolf Virchow zu einem Besuch der damaligen Provinz Livland ein, um u.a. auch die Fundstelle Riņņukalns zu besichtigen. Über diesen Besuch hat R. Virchow einen Bericht über eine „archäologische Reise nach Livland“ verfasst, der in den Verhandlungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, Sitzungsbericht vom 20. October 1877, S. 18-90, abgedruckt ist. Darin schloss er sich weitgehend den Ansichten C. Sievers an, so dass auch nach dessen frühem Tod 1879 die wissenschaftlichen Diskussion über die Bedeutung der Fundstelle zwischen Grewingk und seinen Schülern auf der einen und Virchow auf der anderen Seite anhielt.
Der Fundplatz Riņņukalns selbst galt nach weiteren Ausgrabungen am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als vollständig ausgegraben und für weitere Forschungen als erschöpft. So gab es zwar in den Sammlungen Dorpat (Tartu), Riga und auch Berlin umfangreiches steinzeitliches Fundmaterial, vor allem Knochengeräte und Keramik. Aufgrund der teilweise verschollenen Grabungsdokumentationen fehlte aber jegliche stratigraphische Information für eine genauere Datierung der Fundstelle. Für eine Einordnung dieser für die steinzeitliche Siedlungsgeschichte der ansonsten unter Leitung von I. Zagorska gut erforschten Region so bedeutenden Fundstelle waren kaum gesicherte Aussagen möglich, so dass der Riņņukalns für die lettische Steinzeitforschung nur noch forschungsgeschichtlich interessant erschien.
Bei Voruntersuchungen 2009 und 2010 durch ein lettisch-deutsches Unterwasserarchäologenteam wurden erstmals auch unmittelbar vor dem Fundplatz im Flussbett der Salaca urgeschichtliche Tierknochen entdeckt. Diese lagen in strömungsarmen Randbereichen des Flusses auf einem steinigen Flussbett auf, welches heute mit bis zu 50 cm mächtigem Schlick überlagert ist. Weitere Funde konnten zudem auf dem der Fundstelle Rinnukalns gegenüberliegenden Ufer vor der dort befindlichen zweiten Fundstelle Kaunakalns nachgewiesen werden.
Von größerer Bedeutung war aber, dass bei der genaueren Inspektion des stark verkrauteten und mit Unterholz zugewachsenen Hügels alte Eingrabungen im Hügel erkannt wurden, die möglicherweise auf frühere Grabungsschnitte zurückzuführen waren. Deshalb wurde beschlossen, in 2011 eine Testgrabung durchzuführen, um diese mutmaßlichen alten Schnitte wieder zu öffnen und die Profile zur Überprüfung einer eventuell noch vorhandenen Stratigraphie freizulegen.
Zur Vorbereitung dieser Untersuchungen wurde zunächst eine geophysikalische Vermessung des Hügels und seines Vorfeldes durch das Institut für Geowissenschaften der CAU Kiel in Auftrag gegeben. Diese Feldarbeiten fanden im April 2011 unmittelbar nach der Schneeschmelze durch H. Stümpel, C. Klein und zwei studentische Hilfskräfte vom Kieler Institut statt, begleitet wurden sie dabei von V. Bērziņš, LVI, und H. Lübke, ZBSA.
Während die geomagnetische Untersuchung des Feldes vor dem Fundplatz nur unmittelbar östlich des Hügels auffällige Anomalien und somit keine weiteren Hinweise auf Siedlungsspuren im Umfeld ergab, war die Georadarvermessung des Hügels selbst sehr viel erfolgversprechender. Die Untersuchungen zeigten in vielen Bereichen des Hügels außerhalb der mutmaßlichen alten Grabungsschnitte klare, ungestörte, starke Schichtungen, innerhalb dieser hingegen stark gestörte Signale. Diese Ergebnisse waren ein deutlicher Hinweis, dass in großen Bereichen des Hügels entgegen der früheren Ansicht immer noch intakte Fundschichten erhalten geblieben sind.
Endgültig bestätigt wurde diese Annahme durch die Testgrabung im August 2011, die durch Unterstützung des Baltisch-Deutschen Hochschulkontors, Riga, ermöglicht wurde. Die Leitung lag in den Händen von I. Zagorska und V. Bērziņš, LVI, vom ZBSA war H. Lübke als Kooperationspartner beteiligt. Als Gäste nahmen außerdem zeitweilig J. Meadows, ZBSA, C. Heron, Bradford University, und O. Craig, York University, an der Ausgrabung teil.
Von den insgesamt vier Testschnitten auf und im Vorfeld des Hügels lieferte der Schnitt 1 die wichtigsten Ergebnisse. Hier konnte im südlichen, vom Fluss her gesehen hinteren Teil des Muschelhaufens eine stratifizierte Schichtabfolgen aus Muschelschalen, Fischresten und Holzkohlen beobachtet werden, in denen sich zahlreiche Tierknochen, Keramikscherben und einzelne Steinartefakte befanden. Auch unter dem Muschelhaufen im anstehenden humosen Oberboden konnten mindestens zwei weitere Kulturschichten festgestellt werden.
Aus diesem Schnitt konnte umfangreiches archäologisches und naturwissenschaftliches Probenmaterial geborgen werden. So wurde unter anderem eine umfangreiche Probenserie ausgewählter Fundstücke zur Radiokarbondatierung beim Leibniz-Labor der CAU in Kiel eingereicht, um eine erste absolut-chronologische Einordnung des Fundplatzes zu ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Muschelhaufen zumindest in dem freigelegten südlichen Teil in einer recht kurzen Zeitphase von nur wenigen Jahrzehnten aufgeschüttet wurde und in das späte nordosteuropäische Mittelneolithikum zwischen 3400 und 3300 v. Chr. datiert.
Ein wesentlicher Streitpunkt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zwischen C. Sievers und R. Virchow auf der einen und C. Grewingk auf der anderen Seite war die Altersstellung von insgesamt vier Bestattungen, die nach Angaben C. Sievers bei seinen Ausgrabungen stratigraphisch eindeutig von ungestörten steinzeitlichen Muschelschichten überlagert angetroffen wurden und somit im Gegensatz zu den zahlreich in den oberen Schichten des Hügels angetroffenen spätmittelalterlich/frühneuzeitlich zu datierenden Gräbern in die Steinzeit zu datieren wären. Dieser Streit wurde seinerzeit nicht abschließend entschieden, weil während der Anwesenheit R. Virchows bei den Ausgrabungen auf der Fundstelle kein weiteres Skelett in vergleichbarer stratigraphischer Position festgestellt wurde und nur zwei Jahre später C. Sievers überraschend früh verstarb.
Um auch diesen Forschungsstreit abschließend zu klären, war es notwendig, den Verbleib der menschlichen Skelettreste zu klären, deren Verbleib zunächst unbekannt war. Aus den Berichten R. Virchows war aber zu entnehmen, dass C. Sievers diese nach Berlin gesandt und R. Virchow für seine anthropologische Sammlung überlassen hatte. Eine Anfrage bei der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte ergab, dass die anthropologische Rudolf-Virchow-Sammlung lange Zeit im Besitz des Medizinhistorischen Museums der Berliner Charité gewesen ist, die ur- und frühgeschichtlichen Funde der Sammlung aber der Gesellschaft 2011 zurückgegeben worden sind. Darunter befanden sich auch alle Schädel und Skelettreste des Fundplatzes Riņņukalns. Daraufhin konnte mit Unterstützung der zuständigen Kustodin B. Teßmann im November 2011 das gesamte anthropologische Fundmaterial des Fundplatzes gesichtet und von allen fraglichen Schädeln Proben für eine Altersdatierung und Analyse der stabilen Isotopen entnommen werden.
Die Ergebnisse der Radiokarbondatierungen haben gezeigt, dass zwei der insgesamt sieben beprobten Menschenschädel aus dem Neolithikum stammen. Dabei handelt es sich um die beiden Gräber, die bereits Sievers aufgrund seiner stratigraphischen Beobachtungen und nicht anhand vermeintlicher Grabbeigaben für steinzeitlich gehalten hatte – eine These, die durch zeitgenössische Gelehrte starken Widerspruch erfahren hatte und erst jetzt durch die Datierungen abschließende Bestätigung erhält. Ein vergleichbares 14C-Alter hat auch ein menschliches Oberkieferfragment aus den Muschelschichten geliefert. Die Datierungen fallen zwar etwas älter aus als die der übrigen Funde aus den Muschelschichten, die gleichzeitig durchführten Messungen der stabilen Isotopen 13C und 15N zeigen aber, dass es sich um Reservoireffekte handelt, die durch den intensiven Verzehr limnischer Ressourcen (Fisch, Muscheln) verursacht wurden.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass durch die diesjährigen Untersuchungen grundlegende neue Erkenntnisse zum Fundplatz Riņņukalns und damit zur steinzeitlichen Besiedlung Nordlettlands gewonnen werden konnten. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind mittlerweile in mehren Aufsätzen publiziert worden bzw. zum Druck eingereicht.
Wegen der enormen Bedeutung des Fundplatzes und allgemein für die steinzeitliche Besiedlungsgeschichte der Region um den Burtnieksee ist es wünschenswert, diese Untersuchungen auch in den nächsten Jahren fortzusetzen.
Literatur zu Riņņukalns:
Bērziņš, Brinker, Klein, Lübke, Meadows, Rudzīte, Schmölcke, Stümpel, Zagorska 2014 – New research at Riņņukalns, a Neolithic freshwater shell midden in northern Latvia.
2. Steinzeitliche Fundstellen im Flusstal der Užava, Distrikt Kurzeme, Lettland
In dieser Modellregion sind landschafts- und siedlungsarchäologische Forschungen in einer eustatisch und isostatisch geprägten Küstenniederungslandschaft des östlichen Baltikums vorgesehen, die zu einem besseren Verständnis der mesolithischen Kulturentwicklung in Folge der Umweltveränderungen an der Ostseeküste und im Hinterland führen sollen. Erste Untersuchungen fanden an der Fundstelle Sise statt, wo seit 1928 mehrere mittelsteinzeitliche Hirschgeweihgeräte im Flussbett der Užava gefunden wurden. Ziel der Feldkampagne eines lettisch-deutsches Archäologenteams unter Leitung von V. Bērziņš war die Überprüfung der Herkunft dieser Fundstücke und die Gewinnung zusätzlicher Informationen zur quartärgeologischen Ausgangssituation in diesem Geländeabschnitt.
Die taucharchäologischen Sondierungen, an denen neben den deutschen Forschungstauchern vom ZBSA auch der lettische Unterwasserarchäologe V. Rains vom Stadtmuseum Jurmala beteiligt war, ergaben, dass die Užava am südlichen Ortsrand von Sise einen frühholozänen Quelltopf durchschneidet, an dessen Rändern noch prä-litorinazeitliche Torf- und Muddeablagerungen erhalten geblieben sind. In diesem Quelltopf wurden weitere mesolithische Geweihartefakte sowie wohl zeitgleiche, zerschlagene Tierknochen entdeckt.
Ergänzend zu den Tauchuntersuchungen wurden entlang des Flussufers an mehreren Stellen Bodenaufschlüsse aufgegraben, um zusätzliche Informationen zur Geologie der Fundstelle zu gewinnen. Von besonderer Bedeutung war hierbei der Nachweis eines prälittorinazeitlichen Torf-/Muddeschichtpaketes, das von marinen Sanden der Littorinatransgression überlagert wurde.
Durch die kombinierten geo-archäologischen Arbeiten konnten wichtige neue Erkenntnisse zur Genese der archäologischen Fundstelle erzielt werden. In den folgenden zwei Jahren konnte der Bestand an Knochen- und Geweihgeräten durch den ortsansässigen Amateurarchäologen Aivars Priedoliņš durch systematisches Absuchen des Flussbettes vor allem unterhalb des untersuchten Quelltopfes beträchtlich erweitert werden. Hervorzuheben sind unter den Neufunden insbesondere verschiedene Geweihäxte mit tierkopfartig gestalteten Nackenformen. Nach den Ergebnissen der 2010 eingereichten 14C-Datierungen, die ebenso wie eine bereits frühere Datierung eines Altfundes in das beginnende 6. vorchristliche Jahrtausend fallen, ist für die Masse der Fundstücke ein spätmesolitisches, prälittorinazeitliches Alter vorauszusetzen. Allerdings befinden sich unter den Neufunden auch zwei T-förmige Hirschgeweihäxte sowie einzelne größere kammkeramische Scherben, so dass zumindest von einer weiteren Siedlungsphase im Randbereich des Quelltopfes auszugehen ist, die zeitlich an das Ende des 5. vorchristlichen Jahrtausends nach dem Littorina-Transgressionsmaximum zu setzen ist.
Gezielte Begehungen der an den Flusslauf ober- und unterhalb des Quelltopfes angrenzenden Felder durch V. Bērziņš erbrachten außerdem Hinweise auf mindestens zwei steinzeitliche Fundstellen. Interessant sind außerdem die 14C-Ergebnisse der zur Datierung eingereichten makrobotanischen Reste aus den basalen Torf-/Muddeschichten des frühholozänen Quelltopfes. Sie zeigen, dass die Bildung organischer Schichten bereits zu Beginn des Boreals einsetzte, also vor dem Ancylussee-Transgressionsmaximum. Die heutige Užava folgt mit ihrem Flussbett im Bereich der Fundstellen weitgehend einem bereits im Frühholozän vorhandenem Gewässersystem, dass hier aus den südöstlich angrenzenden Moränenflächen in das Küstenniederungsgebiet eintritt. Während der Höchststände der borealen Ancylus- und der atlantischen Littorinatransgression muß sich hier zeitweilig das Mündungsgebiet dieser Flussläufe befunden haben.
Im Rahmen der Feldarbeiten 2012 waren Sondageschnitte vorgesehen, die zum einen zusätzliche Erkenntnisse zur örtlichen quartärgeologischen Situation und zum anderen Aufschluss über intakte archäologische Kulturschichten im Bereich des Quelltopfes und einer flussaufwärts gelegenen Oberflächenfundstelle liefern sollten. Dabei erwies sich die quartärgeologische Situation als sehr komplex, da sich auch in relativ nahe beieinander befindlichen Testschnitten unter den post-littorinazeitlichen fluviatilen Kolluvien sehr unterschiedliche Sedimente aus marinen bzw. limnischen Sanden und/oder organischen Ablagerungen zeigten. Das wurde auch durch die naturwissenschaftlichen Begleituntersuchungen der gewonnenen Sediment- und Molluskenproben durch L. Kalniņa, A. Ceriņa und M. Rudzīte, Lettische Universität Riga, bestätigt.
Die Suche nach erhaltenen archäologischen Fundschichten war nur teilweise erfolgreich, denn im Bereich des Oberflächenfundplatzes oberhalb des
Quelltopfes konnten Funde nur noch im Pflughorizont nachgewiesen werden. Anders als auf dem in den 1990er Jahren von V. Bērziņš untersuchten, wenige Kilometer nördlich gelegenen Fundplatz Vendzavas waren im vorliegenden Fall offenbar in dem ungestörten Unterboden keine eingetieften Befunde mehr erhalten. Anders verhielt es sich hingegen im Randbereich des Quelltopfes. Hier konnte schließlich in einem Suchschnitt eine Uferzone mit erhaltenen Holzartefakten und einem offenbar im damaligen Flachwasserbereich eingeschlagenen Holzpfosten nachgewiesen werden. Weitere archäo-typologisch diagnostische Stein-, Knochen- oder Geweihartefakte waren aber ebenso wie Keramikscherben nicht vorhanden. Die Ergebnisse der zur Datierung eingereichten 14C-Proben ergaben, dass diese Fundschicht zu einem weiteren älteren Besiedlungshorizont gehört, der in die Zeit der maximalen Ancylus-Transgression im Boreal zu setzen ist.
2014 war die Auswertung der Grabung soweit vorangeschritten, dass erste Ergebnisse auf internationalen Konferenzen und Workshops in Höör, Schweden, Danzig, Polen und Landshut, Deutschland, vorgestellt werden konnten. Eine Publikation für ein international renommiertes Journal ist in Vorbereitung.
Themenbereiche
Mensch und Umwelt
Forschungsschwerpunkte
Wildbeuter in ihrer Umwelt
Mitarbeiter
Leitung:
Dr. Harald Lübke
Dr. John Meadows
PD Dr. habil. Ulrich Schmölcke
Mitarbeiter:
Dipl.-Geogr. Karin Göbel
In Kooperation mit
Archäologie (Lettland)
Valdis Bērziņš (Projektleitung)
Ilga Zagorska (Projektleitung)
Latvijas vēstures institūts – LVI
(Institut für Lettische Geschichte)
Unterwasserarchäologie (Lettland)
Voldemar Rains
Jūrmalas pilsētas muzejs
(Stadtmuseum Jurmala)
Geophysik
Dr. Harald Stümpel
Prof. Wolfgang Rabbel
Dr. Dennis Wilken
Ercan Erkul
Institut für Geowissenschaften, CAU Kiel
Paläobotanik
Laimdota Kalniņa
Aija Ceriņa
Latvijas Universitate, Ģeogrāfijas un Zemes zinātņu fakultāte (Lettische Universität, Fakultät für Geographie und Geowissenschaften)
Malakologie
Mudīte Rudzīte
Latvijas Universitate, Zooloģijas muzejs (Lettische Universität, Zoologisches Museum)
Unterstützt durch
Riņņukalns
Deutsch-Baltisches Hochschulkontor
Sise
Culture Capital Foundation of Latvia
Wenner-Gren Foundation
Science Council of Latvia