Technologie – Tradition und Innovation
Dieser Forschungsschwerpunkt zeichnet sich durch die Betrachtung materieller Kultur als Ergebnis von Herstellungs- und Nutzungsprozessen aus. Grundsätzlich wenden wir diesen Ansatz ohne zeitliche Begrenzung auf alle Bereiche menschlichen Verhaltens an, die einen archäologischen Niederschlag im Nord- und Ostseeraum gefunden haben.
Ausgehend von der Feststellung, dass die Art und Weise, in der Artefakte produziert und gebraucht werden, innerhalb einer Gruppe festen Regeln unterliegt, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden, können wir mithilfe des technologischen Ansatzes Traditionen charakterisieren, synchron in ihrem Verhältnis zueinander beschreiben und diachron ihre Transformationen nachvollziehen. Dabei werden unsere Aussagen solider, je mehr technologische Stränge, d.h. technologische Beobachtungen zu verschiedenen Aktivitätsbereichen innerhalb einer Tradition, miteinander verwoben werden. Verbindend sind die analytischen Kategorien chaîne opératoire und schéma opératoire, die anhand von Artefakten rekonstruierte Handlungsabfolgen als Kombination bestimmter Methoden und Techniken beziehungsweise die sie leitenden Konzepte bezeichnen. Gleichzeitig ziehen wir Schlüsse zu den Zielen, die mit diesen Konzepten erreicht werden sollten. Wir erforschen den gesamten Prozess von der Auswahl des Rohmaterials für ein Artefakt bis zum Verwerfen des Artefakts nach seiner Verwendung, wobei unsere Beobachtungen regelmäßig durch Experimente inspiriert und überprüft werden.
Der Forschungsschwerpunkt ist dem Themenbereich Mensch und Artefakt zugeordnet.
- Bernsteinartefakte von der Römischen Kaiserzeit bis zur Vendelzeit in Nordeuropa
- Crafts apprenticeship and transmission of knowledge in Early Bronze Age flint working
- Defining the Ahrensburgian. Contributions from a technological study of reindeer antler artefacts
- Lithics Analysis Laboratory
- Riesenklingen als Anzeiger von Fernkontakten?
- Technologie im Wandel – Jäger und Sammler am Ende der letzten Eiszeit